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Das Auto als digitale Plattform

Niederrhein. Mobil sein heißt heute, dass das Smartphone immer mit dabei ist. Es verbindet mit Freunden und Familie, gestattet schnelle Online-Suche, Navigation in Gegenden, die man nicht so gut kennt und vieles mehr. Wenig überraschend, dass auch Autohersteller zunehmend „digitale Services“ in ihren Fahrzeugen anbieten, die die sichere und unkomplizierte Nutzung von Smartphones im Auto gestatten. Master-Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein haben sich nun im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie damit auseinandergesetzt, welche Online-Services im Auto einen Mehrwert bieten könnten.

„Wir wollten herausfinden, welche Services sich Autofahrer und Autofahrerinnen wünschen und wie wichtig sie ihnen sind“, sagt Master-Studentin Anna Klünspies. Selbstverständlich muss die volle Konzentration darauf liegen, das Auto sicher durch den Straßenverkehr zu steuern. Doch zunehmend gibt es Programme und Apps im Auto, die dazu dienen, die im Auto verbrachte Zeit besser nutzen zu können.

Anhand eines Fragebogens wurden Singles und Elternpaare mit Kindern, bevorzugt mit mindestens einem Kind unter zwölf Jahren, zu ihren Lebenssituationen und ihren Wünschen an die Mobilität befragt. Das Besondere dabei: Die insgesamt 30 Probanden wurden im Mönchengladbacher Autohaus Dresen interviewt. „Opel bietet mit seinem OnStar-Service bereits innovative Lösungen zur Vernetzung an und war daher in der Studie unser Wunschpartner. Die Studierenden konnten damit direkt zeigen, was derzeit bereits möglich ist“, sagt Professor Dr. Doris Kortus-Schultes, die die Studie im Rahmen ihres Seminars an der Hochschule Niederrhein betreut hat. 

Dresen-Geschäftsführer Markus Hamacher, der selbst Absolvent der Hochschule Niederrhein ist, hatte ein offenes Ohr für das Anliegen und das Thema der Forschungsarbeit: „Neben der Elektromobilität ist das Thema Connectivity für uns enorm wichtig. Die Kunden verlangen immer mehr nach mobilen Möglichkeiten, deswegen wollten wir die Untersuchung der Studierenden gerne unterstützen.“                

Auf Basis der Befragungsergebnisse entwickelten die Studierenden Ideen für innovative Geschäftsmodelle. Alle von den Studierenden entwickelten Lösungen zielen auf die bessere Nutzung der im Auto verbrachten Zeit. So konzipierten Anna Klünspies und Adam Puzanow, dass über eine App, die auf einem großflächigen Touchscreen im Auto sichtbar und per Sprachsteuerung zu bedienen ist, beispielsweise Lebensmittel geordert werden können. Partner in diesem Modell wären Lebensmittel-Filialisten.

„Der Lebensmittelhandel würde unterschiedliche Abhol- und Bringdienste für die Auslieferung der Bestellungen anbieten. Eine solche Kooperation auf Basis digitaler Services im Auto und dem Lebensmittelhandel würde für die Kunden mehr Qualitätszeit bringen: Das zeitaufwendige Einkaufen im Supermarkt wäre erheblich reduziert und stattdessen mehr freie Zeit gewonnen“, fasst Student Adam Puzanow zusammen.

Wann und ob solche Geschäftsmodelle umgesetzt werden können, ist für Markus Hamacher nur eine Frage der Zeit: „Die Kunden wollen so etwas haben und ich gehe davon aus, dass sich in den nächsten fünf Jahren in diesem Bereich einiges tun wird.“

 Quelle: Hochschule Niederrhein

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